Das Weinlesefest
 
 
Wenn Ende Oktober die Weinlese vorbei war,dann wurde in Harkau das Weinlesefest gefeiert. Das Weinlesefest wurde abwechselnd in einen Jahr vom Gesangverein und im anderen Jahr von der Feuerwehr veranstalltet.
Und immer mit der Mitwirkung der Burschenschaft.
Am Sonntag war der Festzug durch das Dorf,angeführt von der Harkauer Musikkapelle
Überall an der Straße entlang standen die Zuschauer .Im Festzug waren mehrere geschmückte Wagen ,und Gruppen die mit marschierten .Auf einen Wagen war ein großes Fass ,und in diesen Fass saß ein Mann ,mit zwei Krügen Wein ,einen roten und einen weißen .Auf den Fass saß ein Mann mit einen Weinheber ,der je nach Wunsch einen roten oder weißen Wein aus den Fass holte .Sehr zum staunen der Zuschauer ,das in einen Fass zwei Sorten Wein drin sein können ..Die Burschmädel sind mit Krügen und Gläser bei den Zuschauer umher gegangen und haben ihnen Wein angeboten .Das Glasfür 10 Heller .
Am Abend ist dann in großen Gemeindesaal gefeiert worden.Die Burschenschaft hat schon Tage vorher den Saal festlich geschmückt.Da wurde im Saal in etwa 2 Meter Höhe kreuz und quer ein Draht gespannt,und dann mit Obst,Äpfel,Birnen und Weintrauben behängt.Im Saal in einer Ecke war ein kleiner Verschlag,da saß ein Bursch,der machte den Richter.Etliche Burschen wurden als Hirter eingeteilt,die mußten aufpassen das niemand Obst von oben stiehlt.
Wenn dann die Musik zum Tanz aufspielte und es wurde getanzt,dann versuchten die Tänzer für ihre Tänzerin Obst von oben zu stehlen.Sie sprangen hoch und holten das Obst für die Tänzerin herunter . Die Hirter haben im Saal aufgepasst und wenn einer hoch sprang sind sie zu ihm hin, haben ihm festgenommen und zum Richter gebracht .Der Richter hat ihm dann zu einen gewissen Geldbetrag verurteilt .Mit diesen Geld haben die Burschen ihre Festkasse aufgebessert .

 

 
Im Stüberl
 
Bei uns Daheim haben sich die Buben im Winter wenn es draußen kalt wurde,und sie sich auf der Gasse nicht mehr aufhalten konnten,irgendwo im Dorf ein kleines Stüberl gemietet
Wir vier Freunde haben uns bei meinen Großvater ein Stüberl gemietet.In den kleinen Stüberl war ein Tisch.vier Stühle und ein Ofen.Dort haben wir jeden Abend bis um Mitternacht Karten gespielt.. Im Oktober haben wir schon angefangen uns Brennholz zu beschaffen .Wir vier Freunde sind dann Sonntags rausgefahren auf eine Wiese in der nähe vom Wald,Freund Heinz hat dort die Kühe geweidet ,und wir anderen drei haben im Wald Brennholz organisiert .   Ab November waren wir jeden Abend ab 7 Uhr im Stüberl .Ich habe immer schon eine Stunde vorher Feuer angemacht, so das es schon schön warm war wenn die anderen kamen. Am Tag über haben wir schon aufgepasst wo im Dorf geschlachtet wurde,dort sind wir dann gegem Abend hin und holten uns warme Gramml.Dann haben wir uns Brot und Wein mitgebracht,das gab ein schönes Essen. In der Zeit wo wir dort im Stüberl waren hatten wir ein besonderes Erlebnis.In der nähe von unseren Stüberl wohnte der Herr Lehrer ,der hatte Bienen ,und ihm wurde ein Eimer voll Honig gestohlen. weil wir unser Stüberl in der nähe hatten wurden wir verdächtigt.
Aber wir waren es nicht
Eines Tages kam der Gemeindediener zu uns und bestellte uns für 7 Uhr abends zu den Gendarmen...Wer die ungarischen Gendarmen gekannt hat,der weiß was uns bevorstand.Wir hatten schon ganz schön Angst.Wir gingen zum Reittervetter der war Gemeindevertreter und konnte perfekt ungarisch sprechen .Wir baten ihm er möchte uns begleiten,denn wir hatten Angst  das sie uns verprügeln .Aber leider hat uns das auch nichts genützt... Also sind   wir hin zu den Gendarmen.Einer von den Gendarmen ist mit den Reittervetter in ein anderes Zimmer,und der andere Gendarm blieb bei uns.
Wir mußten uns in einer Reihe aufstellen,Ich hatte Pech mich stellte er als ersten von uns.Dann fing er bei mir an.Er fragte mich wo wir den Honig hingetan hätten,ich sagte ihm ich weiß nichts,dafür bekam ich links und rechts eine Ohrfeige.Dann machte er bei den anderen weiter,mit den selben Ergebnis.Dann kam er wieder zu mir ,und so ging es rundherum weiter.Wir hatten schon alle geschwollene Gesichter von den vielen Ohrfeigen..Als er dann sah das es wir doch nicht waren schickte er uns nach Hause. Wir hatten die Nase voll von den Gendarmen.Ansonsten haben wir den Winter gut in den  Stüberl überstanden. Im Frühjahr sind wir dann für die Miete von Stüberl, 2 Tage zum Umgraben in den Weingarten mit gegangen,das war sehr lustig,überall in den Weingärten wurde gearbeitet,

 

        Die Schmuggler

Zwischen den beiden Weltkriegen ging es bei uns daheim den Leuten nicht so gut sie hatten kein Geld.So versuchten sie mit Schmuggeln etwas Geld dazu zu verdienen.Sie gingen über die Grenze nach Deutschkreutz und kauften dort weil in Österreich alles billiger war ein.Dann Schmuggelten sie es über die Grenze nach Harkau, um es dann am nächsten Tag mit Gewinn in Ödenburg zuverkaufen.
Da war der Michlvetter,der war damals schon sehr Modern,er hatte schon ein Fahrrad,damit fuhr er zum Schmuggeln.Einmal hatte er einen Sack  Zucker im Bucklkorb bei Nacht ,von Deutschkreutz nach Harkau geschmuggelt um ihm dann am nächsten Tag in Ödenburg zuverkaufen.
Wenn man von Harkau nach Ödenburg hinein kommt ,da geht die Straße ganz steil hinunter in die Stadt.Gleich unten war ein Viehhändler der trieb jeden Morgen seine Schweine hinaus vor die Stadt auf die Weide.Als der Michlvetter an diese Morgen mit seinen Fahrrad die Strasse so hinunter saußte ,trieb der Händler gerade wieder seine Schweine heraus.Und eines von den Schweinen lief den Michlvetter genau ins Vorderrad er konnte nicht mehr Bremsen und stürtzte.Der Zuckersack flog in hohen Bogen auf die Strasse,und der Zucker war überall auf der Strasse verstreut.Es wäre alles gar nicht so schlimm gewesen,aber zum Unglück kam gerade ein Gendarm mit den Fahrrad vorbei.Als der Michlvetter den Gendarm sah wollte er flüchten,aber er hatte Pech,sein Fahrrad war kaputt.Der Gendarm nahm ihm mit auf die Wache und er mußte dort Strafe zahlen.
Da war der Hanslvetter,der wollte auch mal mit ein paar Frauen zum Schmuggeln gehen.Sie sind um Mitternacht losmarschiert es war im November,und da war bei uns immer so ein Nebel das man die Hand vor den Augen nicht sehen konnte.Sie wollten nach Deutschkreutz, aber durch den Nebel waren sie so verwirrt das sie nicht mehr wussten wo sie sind.Sie irrten Stundenlang umher,es wurde schon langsam hell,da sahen sie ein Licht und gingen drauf los.Sie kamen in einen Hof das stand eine Frau vor den Stall.Da sagte der Hanslvetter zu seinen Frauen: Bleibt hier stehen,ich gehe hin und frage wo wir sind.Er ging hin zu der Frau und fragte: „Hallo,Mutterl,wo sind wir den hier“?Die Frau hatte ihm gleich erkannt und sagte zu ihm: „ „Du Närrischer Hund,wo wirst den sein,in Harkau bist “.

 

Das Orgeltreten
 
Wir Schulkinder mußten jeden Sonntag in die Kirche,und 2 von den Hauptschüler wurden immer zum Orgeltreten eingeteilt.Damals als ich Hauptschüler war,gab es noch keinen Elektrischen Strom im Dorf,da musste noch die Orgel durch treten angetrieben werden.In der Kirche oben auf der Empore stand die Orgel,hinter der Orgel stand eine Bank dort sassen die Orgeltreter.Wenn der Lehrer der die Orgel spielte ein Zeichen gab mussten die Schüler anfangen zu treten.
Einmal waren mein Freund Karl und ich eingeteilt,viel Lust hatten wir nicht,denn es war immer recht langweilig. Am Anfang vom Gottesdienst ging es ja noch,da wurde viel gesungen.Aber nachher wenn der Herr Pfarrer auf die Kanzel ging und predigte das dauerte immer sehr lange,das war dann für uns dort hinten furchtbar langweilig.Wir haben dann Karten gespielt,denn dort hinten konnte uns niemand sehen..Wir waren in unser Kartenspiel so vertieft,das wir garnicht mit bekommen haben, das der Herr Pfarrer mit seiner Predigt schon fertig war.Der Lehrer hatte auch schon sein Zeichen gegeben,er nahm an das wir bereit wären.Plötzlich fing der Lehrer an zu singen,aber von der Orgel kam kein Ton.Der Herr Pfarrer und die Leute unten in der Kirche schauten alle ganz erstaunt zur Orgel hinauf.
Als wir den Lehrer singen hörten,da wussten wir was los ist,wir sprangen schnell auf und fingen an zu treten,uns war schon klar was jetzt auf uns  zu kommt.Als der Lehrer mit den Orgelspiel fertig war,sprang er auf und kam zu uns nach hinten,er war sehr böse.Wir bekamen jeder ein paar Ohrfeigen und dann verliessen wir ganz schnell die Kirche.Wir wussten wenn mein Großvater oder der Herr Pfarrer vor der Kirche auf uns wartet,dann wird es noch viel schlimmer für uns.

 

Beim Heumachen
 
Es war in der Heuzeit,da sind wir hinaus gefahren auf die Wiese um das Heu heim zuholen.Es waren der Großvater,die Großmutter,meine Mutter,der Herr Pfarrer mit seiner Frau und ich.Da mein Großvater der Mesner war hat der Herr Pfarrer öfters bei der Heuernte und bei der Weinlese geholfen.
Draußen auf der Wiese mußte ich auf die Kühe aufpassen,die anderen haben das Heu zusammen gerecht.Dann ging es los mit den aufladen.Ich war vorne bei den Kühen,und der Großvater war auf den Wagen,die anderen haben das Heu mit der Gabel hinauf gegeben.Am Anfang ging es noch ganz gut,aber wie es dann immer höher wurde beim beladen,wurde es auch immer schwieriger mit den hinauf geben Bei uns daheim ging immer der Wind,wenn sie manchmal eine Gabel voll hinauf gaben nahm sie der Wind und trug sie fort,und das hat den Großvater immer sehr geärgert.
Mein Großvater war sehr jähzornig.Als der Wagen schon zimlich hoch beladen war,wurde es immer schwieriger den Großvater das Heu auf die richtige Stelle hoch zugeben.Wenn das nicht so klappte wie er wollte hat er gleich mit der Gabel hinunter gehauen.Es kam wieder mal eine Gabel voll auf die verkehrte Stelle hinauf,da hat der Großvater vor Wut mit der Gabel auf den betreffenden hinunter gehaut.Zum Unglück wars der Herr Pfarrer den er erwischte,er hat ihm genau auf der Stirn getroffen.Der Herr Pfarrer hatte gleich eine große Beule auf der Stirn,er ist zum nahe liegenden Bach und hat sich die Beule mit kalten Wasser gekühlt. Wir haben dann fertig beladen,der Großvater ist auf den Wagen geblieben und wir sind dann ganz langsam und vorsichtig nachhause gefahren,und dort auch gut angekommen
 
 
Die Weingarten Hirter
 
Mitte August zogen die Hirter immer hinaus in die Weinberge,in ihre Hütte.und blieben draußen bis Ende Oktober bis die Weinlese beendet war.Sie haben dort aufgepaßt das keine Fremden in die Weingärten kommen und Trauben stehlen.Im Harkau gab es zwei dieser Hütten,eine am Sonnenberg und die andere in den Kogeln.
Einmal in der Woche ist einer der Hirter am späten Nachmittag ins Dorf um bei den Weinbauern Lebensmittel zusammeln.Die Buben haben dann schon immer vor den Dorf gewartet, und drei bis vier Buben durften dann mit gehen zum sammeln.Sie sammelten :Fleisch,Speck,Mehl,Brot,Eier und alles was mann so brauchte zum Leben.Bis sie fertig waren war es meist schon dunkel,dann ging es in die Hütte hinaus. Draußen in der Hütte wartete der andere Hirter schon mit den Essen.Meistens gab  es Hirtersterz mit Weintrauben,manchmmal gab es auch Hasengulasch.Nach den Essen brachte einer der Hirter die Buben wieder ins Dorf zurück. Einmal waren die Buben auch wieder mal draussen bei den Hirter zum Essen,und es gab Hasengulasch.Als sie mit den Essen fertig waren ,fragte der Hirter der gekocht hatte,hat es euch geschmeckt ?.Sie sagten wunderbar.Er sagte dann ich werde euch zeigen was ihr gegessen habt.Er zog von unter den Bett ein Katzenfell heraus und legte es auf den Tisch..Bei den Buben drehte sich gleich bei allen der Magen um,und seit dieser Zeit haben die Buben kein Hasengulasch mehr bei den Hirten gegessen
 
Das 3 Uhr läuten
 
 
Bei uns daheim wurde im Sommer immer um 3 Uhr Nachmittags geläutet.Das war für die Leute die draussen auf dem Feld gearbeitet haben. Weil es im Sommer bei uns so heiß war,und die Leute zu Mittag den weiten Weg nach Hause nicht gehen wollten,haben sie draussen unter einen Baum im Schatten ihre Mittagspause gemacht.Und wenn es dann um 3 Uhr läutete haben sie mit der Arbeit wieder weiter gemacht Mein Großvater war zuhause der Mesner.Als ich so fünfzehn Jahre alt war durfte ich wenn der Großvater draussen auf den Feld war die große Glocke läuten.Einmal sollte ich auch wiedermal läuten,und weil es mir allein zu langweilig war,holte ich mir ein paar Freunde die mir helfen sollten.Wir sind schon eine Stunde vorher hinauf auf dem Turm,und haben dort einen zimlichen Lärm gemacht.Der Herr Pfarrer machte immer um diese Zeit seinen Mittagschlaf,und wenn er dabei gestört wurde konnte er recht ungemütlich werden.Er hörte den Lärm und kam gleich zum Turm.
Wir hörten das unten die Tür aufgemacht wurde und schauten hinunter und sahen das es der Herr Pfarrer war.Ich wusste ja das er nicht auf den Turm hinauf geht deshalb sind wir ganz nach oben in den Turm.Er blieb unten stehen und rief ganz laut zu uns herauf: „Kommt sofort herunter!“ Was wir aber nicht machten,denn wir wussten was es gibt wenn wir hinunter kommen.Er rief nochmal ein paarmal herauf  er wurde allmählich böse.Ich dachte mir was solls,ich gehe hinunter mir tut ja sowieso nichts.
Ich bin dann hinunter zu ihm,ich mußte mich zur Seite stellen.Als die anderen von oben sahen das mir nichts passiert,kamen sie einer nach den anderen herunter .Aber sie hatten Pech,der erste der herunter kam bekam eine saftige Ohrfeige und wurde dann bei der Tür hinaus befördert.Und so ging es weiter bis sie alle draussen waren. Zum Schluß stand ich alleine da und konnte läuten,von denen kam keiner wieder zurück.
 
 
Auf der Weide
 
Wenn im August das Grumet gemäht war konnte man auf jeder Wiese in der Gemarkung die Kühe weiden.Das war für uns Buben und Mädel eine schöne Zeit.Wir Buben haben uns immer mit den Mädel abgesprochen,und dann am Nachmittag unsere Kühe gemeinsam auf die Weide getrieben.Wir haben uns immer eine Wiese in der nähe von den Weingärten gesucht.
Draußen auf der Wiese haben die Mädel auf die Kühe aufgepasst,und wir Buben haben Brennholz gesammelt und Feuer angemacht.Dann wurden von einen Acker in der nähe Kartoffel geholt ,und aus einen Weingarten ein paar Weintrauben.Nachher saßen wir beisammen und haben gebratene Kartoffel und Weintrauben gegessen
Gegen Abend haben wir die Kühe wieder nachhause gebracht.

 

Da Sautanz ( Schlachtfest )
 
Im Winter wenn draußen im Feld die Arbeit getan war,und es kalt wurde,hatten die Leute Zeit  zum Schlachten.Das Schlachten war immer ein aufregender Tag, da ging es immer hoch her.Am Tag vorher ging es schon mit den Vorbereitungen los..Und dann an den Tag,ganz früh wenn es noch dunkel war ging es los.Die Frauen haben in der Waschküche den Kessel angeheizt,so das nachher genügend heißes Wasser da ist.Der Vater mit den Söhnen machte sich auch bereit.Die Nachbarn waren auch schon alle auf,sie waren schon sehr neugierig, den der eine Sohn der Michl der durfte heute zum erstenmal die Sau stechen.
Nun gingen sie alle nach hinten zum Saustall,die Hausfrau lockte die Sau vom Saustall heraus,die Männer werfen die Sau zu Boden und knien sich drauf.Die Tochter Resi steht mit einer Schüssel bereit,sie soll das Blut auffangen den  heute sollen auch Blunzen gemacht werden. Jetzt kommt den Michl sein Auftritt,er ist schon ganz Nervös.Er nimmt das  Messer und sticht die Sau,aber er hat sie nicht richtig erwischt. Die Sau  strampelt sie können sie kaum festhalten.Plötzlich reißt sich die Sau los und rennt vom Hof auf die Strasse hinaus,Der Vater rennt als erster mit der Axt hinterher,die Söhne folgen.Dann hat er die Sau eingeholt,er hat sie gleich auf der Stelle mit der Axt erschlagen. Durch den Lärm den sie machten hatten die Leute schon überall aus den Fenstern geguckt.Sie haben dann die Sau wieder in den Hof zurück gebracht,in den Sautrog getan und mit kochenden Wasser überbrüht,und enthaart.Danach auf die Sauramm gehängt,ausgenommen und zerteilt. Die Hausfrau wartete schon auf die Leber,denn bei uns gab es beim Schlachten zu Mittag immer gebratene Leber.Um 12 Uhr wurde zu Mittag gegessen. Am Nachmittag war es dann etwas ruhiger,die Männer machten die Bratwürste und den Schwartenmagen,die Tochter war in der Waschküche beim Speck auslassen.
Die Hausfrau war in der Küche und hat das Abendessen zubereitet.Um 7 Uhr wurde dann zu Abend gegessen.Es gab: Suppe mit Leberknödel,Bratenfleisch und Schlachtkraut.Hinterher wurden noch die Bratwürste probiert. Später kamen die Buben zum Grammelbetteln,da gab es einen Teller warme Grammeln und Wein zum trinken. Hinterher saßen sie noch bei einen Glas Wein bis um Mitternacht beisammen,und ließen den Sautanz langsam ausklingen.
 
 

Im Fasching

Am Faschingsonntag war in Harkau immer Tanz. Bei uns konnte jeder Tanzen,das lag uns schon im Blut.Als Schüler fingen Sie schon mit dem Tanzen an. Eine jede Schulklasse hatte ihre eigene Tanzveranstalltung.Die Buben haben schon Wochen vorher irgendwo im Dorf eine Stube aufgenommen,die wurde dann am Fasching leergeräummt.Es wurde auch ein Musikant verpflichtet der die Musik machen sollte.Vierzehn Tage vor Fasching wurden die Mädel angesprochen,da gingen die Buben zu den Mädel und fragten ob sie zum Faschingstanz kommen würden.Natrürlich wollte jedes Mädel dabei sein.
Am Faschingsamstag haben die Buben und die Mädel den Tanzraum schön mit bunten Bänder und Girlanden geschmückt.
Am Faschingsonntag Nachmittag haben die Buben die Mädel ins Tanzlokal begleitet.Rundherum in dem Raum wo getanzt wurde,saßen die Aufpasser,das waren die Mütter und Großmütter der Mädels.Die paßten ganz genau auf wer mit wen und wie oft Tanzte,die paßten ganz genau auf,denen ist nichts entgangen.Am Abend von sechs bis acht Uhr war die große Pause,Da gingen die Buben zu den Mädels zum Abendessen.Dort wurde dann aufgetischt wie bei einer Hochzeit.Da gab es:Suppe mit Reis,Schnitzel,Paprikahändl und Kartoffelsalat,und zum Nachtisch gab es Kaffee,Torten und Mehlspeise.
Um acht Uhr kamen sie wieder ins Tanzlokal,und dort wurde wieder weiter getanzt bis um Mitternacht.Um Mitternacht war Schluß,dann wurden die Mädel Nachhause gebracht. Am Faschingmontag gingen die Buben mit den Musikanten zu den Mädels hausieren,Dort wurde dann wieder viel gegessen und getrunken,und damit ging die Faschingsszeit zuende.
 
 
Beim Zahnarzt
 
Wenn bei uns im Dorf jemand Zahnschmerzen hatte dann ging er nicht in die Stadt zum Zahnarzt,er ging zum Heinrichvetter im Dorf. Der Heinrichvetter war schon ein älterer Mann,in seinen jungen Jahren war er in Amerika wo er viele Jahre gearbeitet hatte.Als er wieder zurück in die Heimat kam brachte er sich verschiedenes Werkzeug zum Zähne ziehen mit.
Ich hatte als Bub Mal Zahnschmerzen,da sagte mein Vater:Geh zum Heinrichvetter der soll dir den Zahn ziehen.Ich ging gegen Abend zu ihm hin,er war gerade im Kuhstall.Ich sagte zu im „Heinrichvetter ich habe so furchtbar Zahnschmerzen“.Er sagte komm her mein Bub das werden wir gleich haben.Er ging ins Haus und holte sein Werkzeug. Er kam mit einer Zigarrenkiste heraus,dort drinn hatte er seine Zangen.Als ich die Zangen sah, waren meine Zahnschmerzen plötzlich weg.Aber  was solte ich machen Nachhause wollte ich auch nicht. Dann ging es los.Ich mußte mich im Hof auf einen Hocker setzen und mit beiden Händen festhalten.Dann nahm er die Zange,packte den Zahn und zog und zog aber der Zahn bewegte sich nicht.Ich schrie vor Schmerz,ihm lief auch schon der Schweiß von der Stirn.Er sagte dann ich krieg den Zahn nicht raus,ich hole meinen Sohn der ist kräftiger.Der Sohn kam,packte den Zahn und zog so lange bis der Zahn draußen war.Ich blutete ziemlich er sagte geh zum 
Brunnen und mach dir kaltes Wasser drauf, das hilft
 

 

 
Die Sommerferien
 
Die Sommerferien waren für uns die schönsten Wochen im ganzen Jahr. Am letzten Sonntag in Juni war bei uns immer das Abschlußexamen, danach wurden wir in die großen Ferien entlassen.Am 1 September begann dann wieder der Unterricht.
Bei uns war es im Sommer immer sehr heiß,wir sind die ganze Zeit immer nur mit einer kurzen schwarzer Turnhose und Barfuß umher gelaufen. Wir waren den ganzen Tag draussen unterwegs,im Schwimmbad,in den Weingärten und im Wald.Wir haben immer was angestellt und die Leute geärgert.Wir kannten jeden Obstbaum in der Gemarkung, und wenn das Obst reif war sind wir hin und haben es geklaut.Manchmal wurden wir erwischt .dann gab es gleich die Strafe auf der Stelle. Der Feldhüter war auch immer hinter uns her,aber er war schon ein alter Mann der hat uns nie erwischt
 Ich hatte einen sehr guten Freund aus Ödenburg der verbrachte immer seine Ferien bei seinen Großeltern bei uns im Dorf.Seine Familie war sehr wohlhabend, sie hatten eine große Metzgerei in der Stadt. Er durfte sich jeden Tag im Dorfladen für einen bestimmten Betrag Süßigkeiten holen.Er selbst legte keinen Wert darauf und gab immer  mir die Süßigkeiten.Er wollte dafür selbst gebackenes Bauernbrot.Leider ist er bei einen Bombenangriff im Krieg umgekommen. Wir hatten Zuhause ein Pferd,das hatte mein Vater in den Garten getan zum weiden. Unser Nachbar wollte bauen,und hatte hinter der Scheune eine große Grube ausgehoben dort sollte der gelöschte Kalk hinein,die Grube war noch leer.Ich bin in den Garten zum Pferd und wollte reiten,ich setzte mich auf das Pferd,und schlug mit einen Stöckchen solange auf das Pferde ein bis es anfing zum laufen.Und wie es immer so kommt,das Pferd lief gerade aus auf die Kalkgrube zu, ich konnte es nicht mehr anhalten.Plötzlich stand das Pferd in der Kalkgrube,ich lag vor der Grube.Das Pferd guckte nur noch mit  Kopf  aus der Grube.Gott sei Dank ist den Pferd und auch mir nichts passiert.
Ich bin dann nach vorne in das Haus,mein Vater machte gerade seinen Mittagsschlaf, ich weckte ihm und sagte: „Komm schnell unser Pferd steht beim Nachbarn in der Kalkgrube“ Er fragte mich wie ist den das passiert ? Ich war ganz still ich wußte schon warum. Wir haben dann die Nachbarn alle zusammen geholt,und mit viel Mühe und Anstrengung haben wir gemeinsam das Pferd
 aus der Grube gezogen.
 

Beim Sauerbrunnen

Die Harkauer haben ihr Trinkwasser von drüber der Grenze in Deutschkreutz in Österreich geholt.Der Sauerbrunnen war eine Mineralwasser-Quelle,und etwa 2 Km von Harkau entfernt.Wir Schulkinder sind zweimal in der Woche, im Sommer jeden Tag zum Trinkwasser holen über die Grenze.Wir sind immer mit mehreren zusammen gegangen.Wir nahmen einen Rucksack mit mehreren leeren Flaschen oder zwei Bluzer (Steinkrüge )die wurden zusammen gebunden und der eine vorne auf der Brust und der andere auf den Rücken getragen.Bei der Grenze brauchte mann einen Ausweis,den Brunnzettel,damit konnte mann an der Grenze passieren. Meistens sind wir schwarz über die Grenze das war für uns viel näher.
Wenn wir dann am Brunnen waren haben wir erst unsere Flaschen und Bluzer gefüllt,und dann von dem guten Sauerwasser getrunken,denn frisch an der Quelle schmeckte es am besten.  Manchmal waren auch Buben aus Deutschkreutz beim Brunnen,da gab es schon mal Streit,und Flaschen gingen kaputt,das war dann schon schlimm,den Flaschen und Bluzer waren bei uns sehr
 rar.
 
 
 
Die Maisernte
 
Wenn im Oktober der Mais reif war,sind die Leute hinaus gefahren auf den Maisacker und haben die Maiskolben geerntet,und dann nachhause in die Scheune gebracht.Am Abend kamen dann die Nachbarn und auch viele junge Leute,die geholfen haben die Maiskolben zu entblättern.Das war immer ein lustiger Abend,es wurde dabei viel gesungen und gelacht.Es ging immer bis um Mitternacht.´Mitten in der Scheune war ein großer Haufen von Maiskolben,rundherum saßen die Leute und entblätterten die Maiskolben.An jeden Maiskolben blieben zwei bis drei Blätter drann, dann wurden mehrere Kolben zusammen gebunden zu einer langen Ratsche.Später wurden die in der Scheune zum trocknen aufgehängt.
Zum Schluß gab es dann für alle,Zwetschen oder gebratene Kastanien und natürlich
Wein zum trinken.Am nächstenTag ging es dann bei einen anderen Nachbarn weiter
 
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Der Kirchtag
 
Der Kirchtag wurde in Harkau immer am Sonntag nach den 15.August gefeiert.Das war das größte Fest im ganzen Jahr.Eine Woche vorher wurde schon mit den Vorbereitungen begonnen.Die Frauen haben die vorder Front, den Giebel von Haus weiß gestrichen, und unten mit einen dunkelblauen Sockel.Das war schon Tradion.Manche waren schon etwas moderner und haben die Fassade bunter gestrichen,aber das kam in Harkau nicht so gut an. Sie meinten das wäre so Krowotisch (Kroatisch). Im ganzen Haus wurde geputzt, es wurde geschlachtet und viel Kuchen wurde gebacken
Vor den Wirtshaus wurde schon Tage vorher eine große Hütte aufgestellt,die wurde mit Sträucher ( Stauran ) aus den Wald eingedecket.Die Sträucher wurden aber erst am Samstag aus den Wald geholt so das sie am Sonntag noch ganz frisch waren. Das Sträucher holen am Samstag war der Auftakt zum Kirchtag. Die Burschen zogen schon sehr früh in den Wald um die Sträucher zuholen.Wenn sie dann um die Mittagszeit mit den voll beladenen Wägen singend durchs Dorf fuhren,konnte man schon überall die Freude auf das morgige Kirchtagsfest erkennen.Am Nachmittag wurde dann die Hütte mit den Sträucher eingedeckt. Unter dieser Hütte wurde am Sonntag getanzt.  Am Sonntagvormittag zogen die Burschen mit den Mädels mit Musik in die Kirche zum Gottesdienst. Nach den Mittagessen haben die Burschen die Mädel zur Hütte begleitet,dort hat dann die Musikkapelle zum Tanz aufgespielt.
Wir die jüngeren unter sechzehn,wir durften beim Tanz noch nicht mitmachen.Wir haben  dann den Kirchtag anderswie verbracht.Neben den Wirtshaus am Anger,wo die Schifftlhütten die Schießbuden und das Ringelspiel standen,dort haben wir uns aufgehalten.Viel Geld hatten wir ja nicht,ein bis zwei Pengö,die hatten wir schnell ausgegeben.
Wenn wir alles Geld ausgegeben hatten, gingen wir die größeren Buben zum Ringlspiel ( Karussel ) antreiben.Auf dem Ringlspiel waren immer etwa acht bis zehn Buben die für den Antrieb sorgten.Bei jeder Runde konnte einer von den Buben hinunter und eine Runde mitfahren.So verdienten wir uns die Fahrten fürs Ringlspiel.
Wer kein Geld hatte konnte auch für ein Stück Kuchen mitfahren.